Zum Inhalt springen

Grüne sind enttäuscht von Stadtverwaltung

| Anträge 

Die Fraktion von Bündnis 90/die Grünen will sich weiter für einen barrierefreien Zugang zum Stadtbahnhof einsetzen. Im September 2016 hatten sie einen entsprechenden Antrag gestellt, der jetzt im technischen Ausschuss behandelt werden soll. Mit der Bewertung durch die Stadtverwaltung sind die Grünen nicht zufrieden.

 

Darin heißt es unter anderem „Eine Nutzung als innerörtliche Radverkehrsverbindung ist hier nicht vordringlich vorgesehen.“ „Es geht uns längst nicht nur um die Fahrradfahrer und schon gar nicht darum, den Bahnhof als Fahrradroute ins Gespräch zu bringen", sagt Stadtrat Gerhard Leiprecht. Vielmehr sei es im 21 Jahrhundert angebracht, dass Rollstuhlfahrer, Handbiker, Familien mit Zwillingskinderwagen und natürlich auch Fahrradfahrer mit Anhängern die Bahnhofsunterführung bequem erreichen können. „Wir verlangen ja nichts Außergewöhnliches. Das sind die Minimalanforderungen in Sachen Barrierefreiheit“, sagt Stadträtin Stephanie Glatthaar. Friedrichshafen als touristisches Ziel präsentiere sich den Bahnreisenden alles andere als zeitgemäß.

Im gleichen Zug, in dem die Bahn die Bahngleise mit Aufzügen barrierefrei gestalten will, müssten auch die Zugänge den heutigen Gegebenheiten angepasst und somit die Aufzüge vergrößert werden. Schließlich werde bei Parkhaussanierungen auch darauf geachtet, die Stellplatzbreite den heutigen Pkw-Maßen anzupassen. 

Das Argument der Stadt, der Aufzug auf dem Franziskusplatz sei „nicht im Eigentum der Stadt und es bestünde keine direkte Eingriffsmöglichkeit und jegliche bauliche Veränderung dürfte allein aus statischen Gründen problematisch werden“, finden die Grünen ebenfalls schwach. „Der Aufzug gehört einer städtischen Tochterfirma und wir hätten schon erwartet, dass der Vorlage eine statische Prüfung vorangegangen wäre“, sagt Leiprecht. 

Irritiert sind die Grünen nicht zuletzt darüber, dass der eigens für solche Belange eingestellte Behindertenbeauftragte der Stadt nicht um eine Stellungnahme gebeten worden sei. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sagt Fraktionsvorsitzende Mathilde Gombert. „Den Willen können wir leider nicht erkennen.“ 

Zurück
Aufzug-Franziskusplatz-Fahrrad.jpg
Nicht mehr zeitgemäß: In den Aufzug am Franziskusplatz passt nicht mal ein Fahrrad bequem rein.