Ein wichtiger Punkt, der dank der grünen Fraktion in das Wohnbauprogramm der Stadt aufgenommen werden soll, sind die sogenannten Baugemeinschaften.
Darunter versteht man eine Bauherrengruppe, die mithilfe eines Architekten ein Bauprojekt nach ihren Vorstellungen verwirklicht. Beispiele aus anderen Städten, wie Landau in der Pfalz oder Tübingen haben gezeigt, dass sich dadurch bis zu 25 Prozent der Kosten gegenüber einer Bauträgerwohnung einsparen lassen.
„Was in anderen Städten erfolgreich umgesetzt wird, sollte doch in einer modernen Stadt wie Friedrichshafen ebenfalls möglich sein“, findet Fraktionsvorsitzende Mathilde Gombert. „Durch die Baugemeinschaften wird Wohneigentum für breitere soziale Schichten ermöglicht“, fügt Stadtrat Gerhard Leiprecht hinzu. Zudem lockerten Baugemeinschaften, die nach projektbezogenen Architektenentwürfen bauen, das Stadtbild auf und bildeten einen Gegenpol zur oftmals uniformierten Bauträgerbauweise. Erfahrungen aus anderen Städten haben außerdem gezeigt, dass sich Baugemeinschaften positiv auf die Quartiersentwicklung auswirken. Die Grünen plädieren deshalb dafür, dass im Zuge der Wohnraumplanung geeignete Grundstücke bereitgestellt werden.
Besonders beliebt sind Baugemeinschaften bei Familien mit Kindern, die eine größere Wohnung benötigen und bei älteren Menschen, denen ihre bisherige Wohnung zu groß geworden ist. Gerade für letztere Bevölkerungsgruppe regen die Grünen eine weitere Neuerung für Friedrichshafen an. „Wir wünschen uns innerhalb der Stadtverwaltung eine Beratungsstelle für ältere Mitbürger, die Wohnraum zur Verfügung stellen wollen“, sagt Stadträtin Regine Ankermann. Diese Beratungsstelle soll Bürger unterstützen, die Wohnraum zur Untermiete oder gegen Dienstleistungen, wie Pflege, Einkauf oder Gartendienste anbieten, sowie an Menschen, die ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung gegen eine kleinere Wohnung tauschen wollen.