„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Mathilde Gombert. Schon heute freut sie sich, mehr Zeit für Privates zu haben und bei der Freizeitgestaltung keine Rücksicht mehr auf Gemeinderatstermine nehmen zu müssen. „Die zentimeterdicken Unterlagen und stundenlange Sitzungen werde ich sicher nicht vermissen“, sagt sie.
Die Gründe seien rein privater Natur: „Meine Tochter lebt mit ihrer Familie in Freiburg und ich werde verstärkt als Oma gebraucht“, sagt Mathilde Gombert.
Mathilde Gombert war am 2. Oktober 1991 für Dr. Max Rommelspacher in den Gemeinderat nachgerückt. Seitdem gehörte sie – mit fünfjähriger Pause von 2004 bis 2009 – dem Gemeinderat an. Waren die Grünen anfangs nur zu dritt, gehören jetzt sieben Stadträtinnen und Stadträte der grünen Fraktion an. „Es ist schön zu sehen, wie die grüne Politik in Friedrichshafen stetig an Bedeutung gewonnen hat und es hat Spaß gemacht, daran mitwirken zu können“, sagt die 69-Jährige.
Als Kommunalpolitikerin hat sich die scheidende Fraktionsvorsitzende schon früh für die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Radverkehrs sowie für die Belange der Frauen eingesetzt. „Meine Erfahrung zeigt, dass die Grünen schon früh Dinge gefordert haben, die mittlerweile auch in Friedrichshafen selbstverständlich geworden sind."
„Wir müssen Mathilde Gomberts Entscheidung natürlich akzeptieren. Ihre Erfahrung in der Häfler Kommunalpolitik, ihr politischer Sachverstand und ihre ausgleichende und vermittelnde Persönlichkeit werden uns in der Fraktion fehlen“, sagt Stadtrat Gerhard Leiprecht, der zukünftig den Fraktionsvorsitz übernimmt. Als seine Stellvertreterin hat die Fraktion Stadträtin Regine Ankermann gewählt. Neu in den Gemeinderat rückt Dagmar Mader nach.
„Ich freue mich und bin sehr neugierig und gespannt, was auf mich zukommt und hoffe, dass ich mich mit den Stärken, die ich habe, einbringen kann“, sagt die Oberstudienrätin, die am 28. Januar eingesetzt wird.
