Generell ist das Förderprogramm für „Klimaschutz bei Wohngebäuden, Elektromobilität und Einbruchschutz“, wie es offiziell heißt, sehr gut. Seit die Balkonsolaranlagen 2022 in das Programm aufgenommen wurden und mit 300 Euro bezuschusst werden, sind bereits knapp 300 Anlagen gefördert worden. „Diese Motivation der Häflerinnen und Häfler und den Rückenwind sollte Friedrichshafen nutzen, um dem städtischen Klimaziel näher zu kommen“, sagt Fraktionsvorsitzende Anna Hochmuth, denn ihre Fraktion ist sich sicher: „Da geht noch mehr“.
Sie möchte mit einem angepassten Förderprogramm noch mehr Bürgerinnen und Bürger animieren, Balkonkraftwerke zu installieren und so zur Energiewende im Privatbereich beizutragen. Balkonkraftwerke kommen ohne fossile Brennstoffe aus und sind– sowohl für Eigentümer:innen als auch Mieter:innen – ein vergleichsweise kostengünstiger Beitrag zur Energiewende.
„Wir sind von verschiedenen Bürgerinnen und Bürgern kontaktiert worden, die Antragstellung sei zu kompliziert und die Anforderungen teilweise unnötig hoch“, berichtet Stadträtin Regine Ankermann. Um für interessierte Häflerinnen und Häflern die Hürden für eine Förderung zu senken, schlagen die Grünen folgende Änderungen vor:
Künftig sollen auch Anlagen mit normalen Schokostecker anstelle von aufwändigeren Wieland-Steckern gefördert werden. Auch die Abnahme durch einen Fachbetrieb soll wegfallen. Da es sich um ein „Steckdosenkraftwerk“ handelt, das sich nach dem System „plug and play“ montieren lässt, kann die bis jetzt verpflichtende Installation durch einen Elektrofachbetrieb wegfallen. Für die Käufer:innen der Balkonanlage entfallen zusätzliche Handwerkerkosten sowie derzeit lange Wartezeiten auf einen Monteur.
Wünschenswert sei darüber hinaus, dass das Stadtwerk am See als lokaler Energielieferant Balkonkraftwerke als Komplettpakete anbietet. So sparen sich Bürger:innen den Planungsaufwand und auch die Suche nach Bezugsquellen entfällt. Zudem kann das Stadtwerk vergünstigt im Großhandel einkaufen und so günstigere Konditionen gewähren, bindet Kundinnen und Kunden durch den Abwicklungsservice inklusive Förderantrag bei der Stadt. Nicht zuletzt profitiert das Stadtwerk am See von den Kilowattstunden, die bei Nichtverbrauch in sein Netz gelangen, ohne dass es dafür Einspeisevergütung zahlen muss.
Update 29. Februar 2024
Um den Sachstand bezüglich unseres Antrags zu erfahren, haben wir am 29. Februar eine E-Mail an den Ersten Bürgermeister (EBM) Fabian Müller geschickt.
Update 14. Mai 2024:
Auf unsere Nachfrage hin erhielten wir am 14. Mai eine Antwort von EBM Fabian Müller: Neben den uns wichtigen Punkten sollen noch weiter Änderungen an dem Förderprogramm erfolgen. "Durch die in der Vergangenheit stetige Erhöhung der Fördermittel und die Beliebtheit des Programms bei Bürgerinnen und Bürgern sind die personellen Kapazitäten bei Weitem nicht mehr ausreichend. Wir werden daher auch dazu Vorschläge zum weiteren Vorgehen machen. Aktuell sind wir, trotz dieser begrenzten personellen Ressourcen, aktiv an der Fortschreibung der Förderrichtlinie und planen diese dem neuen Gemeinderat im Herbst vorzustellen."